
Wenn man den Tod vor Augen hat, dann bekommt man einen anderen Bezug zur Zeit. Anselm Grün schreibt über das Wissen Sterben zu müssen:
"Das bedeutet nicht, dass der Tod wie ein Damoklesschwert über dem Leben hängt. Dieses Wissen ist vielmehr wie eine Einladung gemeint. Darum geht es: in jedem Augenblick bewusst zu leben, das Geheimnis der Zeit und des Lebens zu schmecken. Wenn ich weiß, dass meine Zeit begrenzt ist, dann versuche ich, gegenwärtig zu sein. Ich muss in meine begrenzte Lebenszeit nicht besonders viel hineinstopfen. Ich muss am Ende meines Lebens nicht eine bestimmte Reife erlangt haben. Denn ich weiß ja gar nicht, wie lange ich lebe, ob ich jung oder alt sterben werde. Weder die Zeit noch meine eigene Reife liegen in meiner Hand. Das Geheimnis des Lebens besteht darin, sich in Gottes Hand hinein zu egeben. Das führt mich zur Freiheit und Gelassenheit. Erst in dieser Freiheit und aus dieser Gelassenheit heraus bin ich wirklich fähig, mich ganz auf den jeweiligen Augenblick einzulassen."
In diesem Sinne: Memento mori.
hammer. mir fehlen voll die worte dass zu kommentieren, aber irgendwie geht das voll rein. ist irgendwie so ewig. freu mich auf november!
AntwortenLöschen"...es sei aufgerichtet über deinem Grab das Kreuz Christi..." (aus der Bestattungsliturgie). Der Tod stellt alles in Frage, das macht ihn so befremdlich. Weil er so gar nicht in die Planung passt - aber so auch überhaupt gar nicht. Sich vorzustellen, dass alles was man tut vorbei geht. Die Sorgen, die Freude, etc...
AntwortenLöschenLehre und Herr, dass wir sterben müssen, auf das wir klug werden. Dieses Wort aus dem 90. Psalm kau ich seit Jahren. Klug werden meint doch mehr als Grufti. Klug werden meint mehr als Verdrängen. Klug werden heißt mehr als verstehen. Klug werden heißt Realist werden. Realist im Wissen um die eigene Vorletztlichkeit. Paul Gerhard dichtet mal genau das in schönen Worten ausgedrückt, was ich in meim Beruf häufig mitbekommen -grad bei so alten und gläubigen Menschen wie Frau Heymann. "Zu dem steht mein Verlangen, da wollt ich gerne hin; Die Welt bin ich durchgangen, dass ich´s fast müde bin. Je länger ich hier walle, je wen´ger find ich Freud, di meinem Geist gefalle; Das meist ist Herzeleid." und dann die letzte Strophe: "Da will ich immer wohnen - und nicht nur als ein Gast - bei denen, die mit Kronen du ausgeschmücket hast; da will ich herrlich singen von deinem großen Tun und frei von schnöden Dingen in meinen Erbteil ruhn."
Kraft und Segen!!!