Mittwoch, Juli 20, 2005

Unbeschreiblich weiblich?!


Meine Freundin Katja hat mir letzte Woche etwas gesagt, das mich sehr berührt hat. Als Mutter eines wunderbaren 9 Monate alten Sohnes ist ihr aufgefallen, dass das Kind eigentlich alles von sich aus lernt. In den letzten Wochen hat er ziemlich schnell hintereinander das Sitzen und Krabbeln entdeckt. Für Katja war es so, als ob in dem Kind eigentlich alles drin ist, was es braucht um im Leben vorwärts zu kommen. Sie musste es ihm nicht umständlich erklären und noch nicht einmal vormachen. Er hat es ganz von alleine herausgefunden. Das einzige was sie als Mutter tun kan, ist ihm eine Umgebung zu bieten, in der er gut lernen kann. Vielleicht ist das wirklich ein typisches Kennzeichen eines weiblichen Leitungsstils. Frauen fällt es womöglich von Natur aus leichter, darauf zu vertrauen, dass sich Dinge entwickeln, wenn man ihnen den Raum dazu bietet.

7 Comments:

Blogger Josha Eisenhut said...

Archetypischen engen Mütter doch eher ein, als ihren Kindern Feiheit zu bieten, zumindest psychoanalytisch betrachtet ?

7:52 PM  
Blogger Trinity said...

@ depone: das ist ja auch eine meiner grundsatzfragen auf die ich nicht wirklich eine antwort habe. gibt es "männliche" und "weibliche" archetypen oder gibt es sie nicht? oder gibt es "männlich" und "weibliche" persönlichkeitsanteile, die sich in jedem menschen verschieden kombinieren (a la living waters)oder gibt es das alles überhaupt nicht und jede persönlichkeit ist einfach wie sie ist unabhängig vom geschlecht? Ich hab das post so geschrieben als ob es so etwas wie einen weiblichen führngsstil gäbe, auch wenn ich noch nicht wirklich davon überzeugt bin.
vielleicht hat der josha da schon mehr gedanken und antworten...

@josha: nun ja, wenn man an psychoanalyse glaubt... muss ganz ehrlich sagen, dass das nicht wirklich mein bevorzugtes theoriesystem ist.
ich persönlich hab mutterliebe immer als etwas erlebt, was zwar schützen aber auch freigeben kann, wenn es an der zeit ist. Zwar hab ich selbst keine leiblichen Kinder, aber ich hab 'ne menge "geistliche". Raum für entwicklung zu schaffen war mir immer das wichtigste.
ich glaube, dass "klammermütter" bzw "-frauen" kranke persönlichkeiten mit einem identitätsproblem sind. sie haben das kind oder den schützling oder die zu leitenden zu einem ausgelagerten persönlichkeitsteil gemacht und können deswegen nicht loslassen. solche frauen haben einfach (sorry, wenn das hart klingt) ein kontrollproblem...

8:32 PM  
Blogger Josha Eisenhut said...

Vielleicht ist das etwas, was Männer besonders an Frauen wahrnehmen. Gehen wir mal davon aus, dass Frauen und Männer Angst voreinander haben. Mütter kontrollieren oft ihre Söhne, um ihre Männlichkeit zu beschränken. Diese Erfahrung mit Müttern ist ein empirischer Ausdruck vieler Studien und Literatur. Ich habe oft ein Problem mit eiblicher Führung, wenn es auch nur die Andeutung von "mütterlicher Übergriffigkeit" gibt. Interessant zum Thema der weiblichen Übergriffigkeit ist "Wie Männer lieben". Autor kann ich gra nicht nennen, da meine Bücher im Umzugskarton auf Tageslicht warten.

8:44 AM  
Blogger Trinity said...

@josha: macht die erfahrung, dass viele männer ihre mütter als kontrollierend empfinden, die tatsache zunichte, dass es eine eigenschaft einer frau mit einer gesunden weiblichen identität ist, menschen, die sich unter ihrer leitung entwickeln, freiraum zu geben?
ist es nicht vielmehr kennzeichen einer kultur, in der gesunde weiblichkeit so gut wie nicht mehr gelebt wird? in der frauen kontrollieren müssen, um sich eine identität durch ihr gegenüber aufzubauen?

9:24 AM  
Blogger HoSnoopy said...

Ähm, naja, das ist so das, was ich mir eigentlich (als Mann!) unter Leitung vorstelle. Den Rahmen zum Lernen schaffe, aber ebe nicht kontrollieren.
Ich beobachte bei Leitern leider oft auch, daß sie nicht loslassen, bzw. Kontrolle abgeben können und daran zu Grunde gehen.
cu & sofx

11:54 AM  
Blogger Josha Eisenhut said...

Nein,
es ist wohl eher eine Frage der archetypischen Perspektive.
Zum Zweiten: Du hast recht. Die mütterliche Kontrolle des Sohnes resultiert ja direkt aus dem Geschlechterkampf.

12:42 PM  
Anonymous Anonym said...

Hallo daggi,
interessante These. Du stellst Dir die Frage, wie Entwicklung eines Kindes möglich ist.

1. Entwicklung eines Kindes
Kinder lernen spielend. Wer Kinder spielen lässt, schafft ihnen ein Erfahrungsraum. Sie experimentieren. Wenn man sie experimentieren lässt, lernen sie.
Das hat in erster Linie wenig mit dem Geschlecht des Erziehers zu tun.

Du stellst Dir die Frage, ob Frauen durch Ihre Art und Weise zu leiten sich von Männern unterscheidet.

2. Der Leitungsstils des Pädagogen
Ein Pädagoge der sich der Spiellust eines Kindes bewusst ist, wird mit dem Kind spielend lernen. Er wird also keine Anweisungen stellen, sondern einen Weg finden spielerisch dem Kind etwas beizubringen.
Nun gibt es zwei Wege - Man baut ein "Spielplatz" und vertraut darauf, dass das Kind in diesem die für ihn notwendige Grobmotorische Bewegungsabläufevon selbst erlernt oder man spielt mit und für das Kind auf dem "Spielplatz".
In diesem Sinnen verstehe ich beide Lernvorgänge als Animierendes Lernen.

Nun wird es interessant:
Fördern Frauen eher animative Strukturen und fördern Männer eher in dem sich zum clown machen?

1:37 PM  

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