Demokratisierung von Führung
Bereits seit längerer Zeit setze ich mich mit verschiedenen Leitungsverständnissen auseinander. Dabei geht es mir darum, ein gesundes Verständnis von gemeindlicher Führung zu entwickeln, das den Herausforderungen einer komplexen Welt gewachsen ist.
Es geht mir im Wesentlichen um die Frage nach Demokratisierung von Führung.
Demokratisierung von Führung darf meiner Ansicht nach nicht verwechselt werden mit Populismus. Im Populismus geht es hauptsächlich darum "die Gunst der Masse" zu gewinnen. Das produziert eine Strategie, der es nur um den Augenblick geht und die nicht an Verantwortung und Nachhaltigkeit interessiert ist. Deswegen führt Populismus zu einem nervigen Zick-Zack-Kurs. Das Ergebnis ist zwangsläufig der Ruf nach Autoritäten.
Durch den in unserem Land verbreiteten populistischen Ansatz wurden bis heute möglichst viele zu Führungskräften ausgebildet in der Hoffnung, dadurch auch viele potentielle Führungspersönlichkeiten zu bekommen. Das Ziel dabei ist einleuchtend. Man wollte verhindern, dass die alten Eliten an der Demokratie vorbei sich die Macht zuschanzten.
Allerdings stehen wir heute allerorts vor dem Dilemma, dass statt eine demokratische Elite zu formen ein Mittelmaß-Niveau gezüchtet wurde, dass den Führungsherausforderungen werder menschlich noch fachlich gewachsen ist.
Das ist in der Gemeinde nicht anders als in der Gesellschaft.
Dennoch glaube ich nicht, dass der Ausweg aus dem Dilemma der Führungslosigkeit der charimatische Leiter ist, der aus der Krise herausführt. Für mich ist die Herausforderung weiterhin an der Demokratisierung von Führung festzuhalten und ernsthaft zu fragen, was zur Bildung einer demokratischen Elite notwendig ist.
Für mich ist die Frage der Stunde die Frage nach einem Bildungskonzept, dass in der Lage ist Menschen die notwendige Kompetenz zu vermitteln, das Ruder nicht den großen Rednern zu überlassen, sondern mit dem nötigen Sachverstand und Weitblick für einen stabilen, zukunftsfähigen Kurs selbst in die Hand zu nehmen. Wir brauchen Menschen, denen dieses Vertrauen von allen, die sie zu leiten haben frei zugesprochen werden kann ohne dass sie populistisch agieren müssen. Wir brauchen Menschen, die dazu in der Lage sind Konzepte zu erstellen, die es jedem ermöglichen im Rahmen seiner Möglichkeiten an Entscheidungsprozessen zu partizipieren.
Wir brauchen wahre Demokratisierung von Führung.
Es geht mir im Wesentlichen um die Frage nach Demokratisierung von Führung.
Demokratisierung von Führung darf meiner Ansicht nach nicht verwechselt werden mit Populismus. Im Populismus geht es hauptsächlich darum "die Gunst der Masse" zu gewinnen. Das produziert eine Strategie, der es nur um den Augenblick geht und die nicht an Verantwortung und Nachhaltigkeit interessiert ist. Deswegen führt Populismus zu einem nervigen Zick-Zack-Kurs. Das Ergebnis ist zwangsläufig der Ruf nach Autoritäten.
Durch den in unserem Land verbreiteten populistischen Ansatz wurden bis heute möglichst viele zu Führungskräften ausgebildet in der Hoffnung, dadurch auch viele potentielle Führungspersönlichkeiten zu bekommen. Das Ziel dabei ist einleuchtend. Man wollte verhindern, dass die alten Eliten an der Demokratie vorbei sich die Macht zuschanzten.
Allerdings stehen wir heute allerorts vor dem Dilemma, dass statt eine demokratische Elite zu formen ein Mittelmaß-Niveau gezüchtet wurde, dass den Führungsherausforderungen werder menschlich noch fachlich gewachsen ist.
Das ist in der Gemeinde nicht anders als in der Gesellschaft.
Dennoch glaube ich nicht, dass der Ausweg aus dem Dilemma der Führungslosigkeit der charimatische Leiter ist, der aus der Krise herausführt. Für mich ist die Herausforderung weiterhin an der Demokratisierung von Führung festzuhalten und ernsthaft zu fragen, was zur Bildung einer demokratischen Elite notwendig ist.
Für mich ist die Frage der Stunde die Frage nach einem Bildungskonzept, dass in der Lage ist Menschen die notwendige Kompetenz zu vermitteln, das Ruder nicht den großen Rednern zu überlassen, sondern mit dem nötigen Sachverstand und Weitblick für einen stabilen, zukunftsfähigen Kurs selbst in die Hand zu nehmen. Wir brauchen Menschen, denen dieses Vertrauen von allen, die sie zu leiten haben frei zugesprochen werden kann ohne dass sie populistisch agieren müssen. Wir brauchen Menschen, die dazu in der Lage sind Konzepte zu erstellen, die es jedem ermöglichen im Rahmen seiner Möglichkeiten an Entscheidungsprozessen zu partizipieren.
Wir brauchen wahre Demokratisierung von Führung.
12 Comments:
yesya.
Eine Frage bleibt für mich aus politikwissenschaftlicher Perspektive zu beantworten: Wo bleibt das gemeinsame Band? Demokratie bewegt sich für mich zwischen den Polen a) "effektives Entscheiden/ effiziente Führung und b) "gemeinsames Band".
Es ist ein Nachteil des Konstruktes "demokratische Elite", dass sie nicht in erster Linie auch das gemeinsame Band der zu Führenden (Plebs) schmiedet.
So tut sich wiederum die Spannung zwischen Partizipation (gemeinsames Band) und "Orten der Entscheidungsmacht" (demokratische Elite) auf.
Eine Frage, die ich mir gesellschaftlich, gemeindlich und auch im "Kontext JFI" stelle...
Hmm.. also, ich sehe das so, dass es die Aufgabe der "Elite" ist, Möglichkeiten zur Partizipation zu schaffen. Ich sehe Elite nicht als eine Größe, die im (intelektuellen) Elfenbeiturm sitzt und basisferne Gedankengebäude baut, die sie dann marktingstrategisch günstig ans Volk verkauft. Elite zu sein heißt sich zu demütigen, indem sie die elitäre Höhen verlässt und es sich zum höchsten Ziel macht, andere zu befähigen an Entscheidungprozessen zu partizipieren und mitzugestalten.
Hallo ich habe das mit der demokratischen Leiting noch nicht ganz verstanden,ich denke dabei an ein Leitungs Team. Das ist doch eine super Sache. Pascal Murjahn (Norbi)
Wisst Ihr, was ein Business Analyst ist ? Eine Art interner Projektkoordinator, der z.B. die Aufgabe haben kann zu überprüfen, inwiefern vom Vorstand geforderte Prozesse in den einzelnen Abteilungen eines Unternehmens umgesetzt werden. Wenn es zu Diskrepanzen kommt werden Projekte angestossen um den gewünschten Prozessablauf herbeizuführen und die Arbeitseffizienz zu erhöhen. Bevor ich selbständig wurde habe ich sowas mal gemacht.
Ich habe die genauen Analysen nicht mehr hier, aber so in etwa waren die Ergebnisse:
*Menschen kommen mit klaren Vorgaben besser zurecht als mit alleiniger Entscheidungsfreiheit.
*Liberale Führungsstile sind in Unternehmen oftmals ein Disaster (ähnlich wie die sogenannte "antiautoritäre Kindererziehung". Mißbrauch von Freiheit wird schnell zur Gewohnheit und Effizienz ist so gut wie null. Lieber wird im Internet gesurft und die Zigaretten/Kaffeepause zwischen durch kann nur durch Stechuhren in einigermassen normale Bahnen gebracht werden. *Eigenverantwortung ist Mangelware.
*Führung muss führen, Leitung muss leiten, Visionäre müssen anstossen und Praktiker übersetzen.
*Kommunikation ist Mangelware (Nur dem Sprechenden kann geholfen werden :P)
*Mitarbeiter, die Toleranz fordern, wollen diese oftmals nur um Ihre eigenen Nachlässigkeiten zu legitimieren.
*Selbstdiszipilin und Eigenorganisation ist Mangelware.
*Völlige Unkenntniss herrscht oftmals ausserhalb des eigenen Tellerrand.
Natürlich spielen viele Faktoren eine Rolle so z.B. auch die Integrität der Führung, sowie deren Kenntnis von den Aufgabenfeldern Ihres Unternehmens und Ihre eigene Kompetenz. Liberaler Führungsstil im Sinne des "Impulse"-Gebens kann nur funktionieren, wenn die "Angestellten" eigenverantwortlich handeln d.h. Entscheidungen treffen (dürfen), für die Sie die Verantwortung tragen unter der Prämisse, dass Sie wissen was eigentlich verlangt wird.
Und davon gibt es nicht viele. Die meisten wollen alles vorgekaut bekommen. Deswegen ist ein demokratischer Führungsstil nicht effizient. Er ist zu tolerant. Toleranz ist kontraproduktiv, wenn es darum geht Ergebnisse zu erzielen.
Demokratie lebt sich in der Praxis oftmals als Weg mit dem kleinsten gemeinsamen Nennern und der geht auf Kosten der Effizienz. Dann gibt es natürlich die Helden, die immer "Einer müsste mal..." oder "Warum gibt es nicht..." sagen anstatt es zu tun. (Chefs finden Fehler meist gar nicht schlimm, wenn man sie offen und ehrlich zugibt, denn lieber im Rahmen seiner Kompetenzen eigenverantwortlich einen Fehler gemacht als nur seine Zeit abgesessen. )
Nur eigenständig operierende Zellen funktionieren natürlich ohne Bindeglieder auch nicht. Es muss einen "roten Faden" geben, oder eine Person, die die Gemeinsamkeiten fixiert und einen Handlunsgrahmen festlegt.
So in etwa war das Ergebnis in verständlichem Deutsch.
@pascal (norbi)
ja, teamarbeit ist eine sache. aber mir geht es auch darum wie das team dann führt. also es gibt eine interne teamleitungsstruktur (z.B. wie entstehen entscheidungen im team) aber auch eine externe leitungsstruktur in der gesamtorganisation (wie läuft das wechselspiel zwischen leitungteam und den zu leitenden, wer darf wo, wie und warum mitreden) demokratisierung von führung hat für mich mit diesem wechselspiel zu tun und stellt sich die frage: wie kann ich viele leute beteiligen, ohne zu hohe kosten bei der arbeitsqualität zu zahlen.
@wolfgang
ich war drei jahre lang qualitätsbeauftragte in einer suchttherapieeinrichtung und hab in diesem bereich eine ähnlichen job gemacht wie du. aus meiner erfahrung weiß ich, dass diese analyse richtig ist und es fakt ist, dass menschen sich nicht gerne auseinandersetzen und lieber sachen vorgekaut bekommen, die sie einfach nur umstzen müssen. dennoch bin ich auch pädagogin und dieser teil kann und will diese analyse nicht dazu her nehmen, um top-down modelle zu untermauern. ist so eine analyse nicht erst recht ein schrei danach, menschen zu helfen ihre trägheit zu überwinden? Mir geht es nicht um liberale oder autoritäre führung. mir geht es um klare führung, die partizipation fördert. ungesunde extreme brauchen wir nicht gegeneinander ausspielen. dieses stadium haben wir hoffentlich hinter uns.
außerdem müssen wir berücksichtigen, dass wir im gemeindebereich hauptsächlich mit ehrenamtlichen mitarbeitern zu tun haben und die brauchen ein völlig anderes management als "bezahlte" mitarbeiter.
Bin vollkommen bei dir, was das Thema Trägheit angeht.
Was das Thema "Gemeinde" angeht halt ich mich zurück, aber auch in dem Punkt Führungsstil "Klar" und "Partizpation" stimme ich dir zu.
Ich gehe allerdings noch weiter...:P
@wolfgang
Das kann ich mir fast denken, Guerilliero. ;0)
CU vielleicht @Willo
:P Ich freu mich !
Die oben angesprochenen Dinge erlebt man überall. Hauskreis, Gemeinde, Job, Vereinen,....
Der Schlüsselbegriff heisst für mich "Verantwortung übertragen". Den Leuten irgendwie beibringen, statt "man müsste mal..." es selbst zu starten. Aufgaben geben, auch mal Fehler machen lassen. Als Leiter Verantwortung übertragen und dann Vertrauen, dass Gott schon schaut, dass die "geistlich weniger erfahreren Leute" das packen. Sonst begleitet/überwacht man wieder zu fest und verhindert wachsende Mündigkeit von Gemeinde-/Hauskreis-Mitgliedern.
Cee...Verantwortung, Eigenverantwortung. Darum geht es mir.
Was meinst Du mit Demokratischer Führung?
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