Donnerstag, September 15, 2005

Letztes Standbein in Nürnberg weg

Am Wochenende hab ich unsere Wohnung in Nürnberg übergeben. Von 1997 bis 2005 habe ich zusammen mit ganz vielen anderen Leuten den alten Buchladen in der Spenglerstraße bewohnt. In den zwei Zimmern ist so viel passiert, dass es wahrscheinlich für zwei Leben reicht. Wir haben miteinander Nächte durchgemacht und Tage vergammelt, Entzüge und Psychokrisen bewältigt. Gelacht, geweint, verzweifelt, gehofft, gebetet. Menschen haben Jesus und Heilung gefunden. Wir haben miteinander gegessen, Weihnachtsfeste, und Geburtstage gefeiert. Diverseste Hauskreise haben hier ihre Wiege. Zahllose Ältestentreffen, Seminare, Seelsorgegespräche, Regiotreffen und Krisengespräche hat das Sofa ausgehalten. Unser Schlafzimmer war Gemeinde- und Freakstockbüro. Praktikanten haben unser Wohnzimmer mit den verschiedensten Tätigkeiten belagert. Wir haben alleine, zu zweit oder zu dritt in den drei Hochbetten übernachtet. Wir haben alleine, zu zweit, zu dritt oder zu viert in zwei Zimmern und der Küche gewohnt.
Allen Kurz- und Langzeit-Mitbewohnern der letzten acht Jahre (Jessie, Hannes, Katja, Jean, Rahel, Barbara, Mik... und alle die ich vergessen habe) liebe Grüße und Danke für eine wunderbare Zeit!
Tschüß Spenglerstraße! Möge das, was in deinen Wänden passiert ist weitergehen!

Und zum Schluss noch mal die schönste Anekdote:
Videoabend in der Spenglerstrasse. Viele Mädchen gammeln um einen klapprigen Fernseher. Es klingelt an der Tür. Draußen stehen drei Jungs Anfang zwanzig. Sie fragen schüchtern, ob sie reinkommen dürfen. Na, klar, ist doch ein offenes Haus. Ich führ sie ins Wohnzimmer und biete ihnen einen Platz an. Sie sehen sehr verlegen aus und schauen von einer zur anderen. Sie seien Touristen und haben Licht gesehen. Wer wir denn wären. Wir sind von den Jesus Freaks und machen einen gemütlichen Abend. Ach ja, ... Schweigen. Das Gespräch kommt nicht recht in Gang. Nach ein paar Wetter-Floskeln wollen die Jungs wieder gehen. Reisende soll man nicht aufhalten. Nachdem sie weg sind, schauen wir uns an und auf einmal bricht eine in schallendes Gelächter aus. Sie bekommt sich nicht mehr ein. Was ist denn los? Prustend deutet sie ins Ladenzimmer. Die Lampe am Fenster leuchtet. Sie hatte eine rote Glühbirne, weil die so schönes Licht macht... Die Lampe wurde am nächsten Tag gewechselt!

3 Comments:

Anonymous Anonym said...

Du hast immer noch deine Freunde hier

Gruß

T.V.

2:07 PM  
Blogger Matthias Mohr said...

Sehr lustige Anekdote! Ich wünsche euch, dass es euch in Lemgo nicht langweilig wird und die jugendlichen Abenteuer nicht vergessen werden.

3:13 PM  
Blogger cee said...

seeeehr geil!!! (-:

7:14 PM  

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