Montag, Mai 08, 2006

Was, wenn keiner weiß, wo es lang geht?

"Die meisten Menschen sind in einer autoritären Umgebung aufgewachsen. Als sie Kinder waren, hatten ihre Eltern die "Antworten". In der Schulzeit hatten die Lehrer die Antworten. Wenn sie dann in ein Unternhemen eintreten, nehmen sie automatisch an, dass "der Boss" die Antworten hat. Tief im Innern sind sie überzeugt, dass die Menschen, die über ihnen stehen wissen, wo es lang geht oder es wenigstens wissen sollten, wenn sie kompetent sind."

Senge, 343.

Diese Mentalität entbindet uns der Verantwortung, einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Ganzen zu leisten. Sie macht anfällig für Zynismus, wenn herauskommt, dass die "da oben" auch nicht alles wissen. Schließlich leistet sie Besserwisserei und Rechthaberei indirekt Vorschub.

Welche Befreiung wäre es zu der Erkenntnis zu kommen, dass niemand eine Antwort hat?
Welche Energie könnte das freisetzen, gemeinsam nach Antworten zu suchen?

Vielleicht ist der Weg des gemeinsamen Lernens der effektivere Weg aus einer Krise, auch wenn er heißt, dass alle ihre Unwissenheit eingestehen müssen. Immerhin könnte das den Lohn haben, dass man herausfindet, dass alle gemeinsam die Antwort haben.

2 Comments:

Anonymous Anonym said...

"...fragend sind wir auf dem Weg." (EZLN bzw. subcommandante marco)

8:13 PM  
Blogger dreidimensional said...

Geht mir in meiner Arbeit gerade ganz genauso und ich denke wir haben vertauschte Rollen, nur weil ich als Praktikantin die besseren Antworten gebe.
Rahel

11:05 PM  

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