Dienstag, Mai 31, 2005

Franz von Assisi (1181 - 1226)

Seit ich mit Jesus unterwegs bin, begleitet mich ein Gebet von Franz von Assisi, dass ich für mich selbst immer wieder bete:

HERR, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Liebe entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

HERR lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstes werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werden, sondern dass ich verstehe;
nicht dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.

Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.

Franz von Assisi hat mir gezeigt, dass es auf dem Weg mit Jesus oft darum geht, das Gegenteil von dem zu tun, was "menschlich" logisch erscheint, damit ein Leben wirklich Auswirkungen haben kann. "Gegen die Gewalt von Machthabern stellte er Jesu Gewaltverzicht, gegen die Geldwirtschaft das Prinzip der Armut; das Heil des Menschen war ihm wichtiger als das Vermögen. Franziskanischer Geist ist der Protest und ein Modell gegen die bürgerlich-kapitalstische Gesellschaft." (heiligenlexikon.de)
Ich hatte vor ein paar Wochen ein Gespräch mit einem Freund über die Realität des Bösen und wie wir ein Bewusstsein in unserem Leben dafür bekommen, dass es bei aller Schöpfungsliebe und bei allem bedingungslosen "Ja" zur Welt auch darum geht, diese Realität zu erkennen und sie zu überwinden. Das Leben von Franz von Assisi ist mir in dieser Frage wegweisend geworden. Es geht darum, im entgegengesetzten Geist leben, obwohl man die gleiche Welt bewohnt; vollkommen Teil zu sein dieser Welt und der zerstörerischen Kraft in ihr mit einer Liebe begegnen, die keine Berechnung und Logik kennt.

1 Comments:

Blogger Trinity said...

Ich hätte noch einen Einsteigerbuchtipp für alle, die bei Büchern über 200 Seiten Schweißausbrüche bekommen. Luise Rinser "Bruder Feuer". Ein kurzer Roman über das Leben von Franz.

8:25 AM  

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