Hildegard von Bingen
Hab mir überlegt, dass ich diese Woche ein paar meiner Vorbilder widme euch an meinen Gedanken über sie teilhaben lasse. Ich fange mal mit einer sehr herausragenden Frau an: Hildegard von Bingen (1098 - 1179).
Das erste was mich an Hildegard fasziniert, war ihre Gabe, die göttliche Bestimmung in allen lebenden Dingen zu sehen. Ihrer Ansicht nach gibt es keinen Bestandteil der Schöpfung, der nicht einen Auftrag im großen Heilsplan Gottes hat. Sie sah ihre Aufgabe darin, diesen Auftrag zu erkennen und die Dinge wieder in diese Bestimmung zu bringen. Ihre größten Heilerfolge resultieren aus dieser Denkweise. Wenn sie Pflanzen betrachtete, dann hatte sie die Gabe, in ihnen die Heilkraft (Grünkraft) zu sehen, die Gott ihnen verliehen hat. Diese Heilkraft hat sie dann eingesetzt. Mit dieser positiven Denkweise war sie ihrer Zeit weit voraus. Die meisten Menschen hatten Angst vor der Schöpfung und dem in ihr lebenden Dämonen. Später wurden Frauen mit Hildegard Gaben aufs Grausamste gefoltert und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Sehr viele davon hier in unserem Landstrich.
Das zweite was Hildegard vollbrachte, war das Evangelium auf mitreisende Art und Weise in Szene zu setzen. Sie komponierte das erste (überlieferte) Musikdrama der Geschichte und führte es mit den Schwestern ihres Konvents auf.Seinen theologischen Niederschlag fand das Grundthema des Spiels in Hildegards zweiten Buch. Der Mensch, so Hidegards Grundanliegen ist frei geschaffen und sein Leben lang in die Entscheidung gestellt, seiner in der Schöpfung grundgelegten Gottesebenbildlichkeit zu entsprchen. "Werde was du bist" könnte nahtlos dem Denken Hildegards entnommen sein.Übrigens hat sie sich in ihrer Zeit mit Theater als Mittel der Verkündigung keine Freunde gemacht. Das letzte, was mir an Hildegard besonders gefällt, war ihre Art und Weise sich in die damalige Weltgeschichte einzumischen. Gott gab ihr die Möglichkeit durch prophetische Visionen in seine Karten zu schauen und Hildegard zögerte nicht, ihre Einsichten den herrschenden Männern ihrer Zeit (z.B. Kaiser Barbarossa) in Briefform vorzulegen. Um auch das Volk zu erreichen wurde Hildegard zur ersten Frau seit der Antike, die sich öffentlich auf Marktplätze stellte und ihre durchaus unbequeme Wahrheit verkündete.
Hildegard war und ist ein Mensch, der uns wachrütteln kann, ein Stachel im Fleisch von Kircheund Welt. Sie war Prophetin im wahrsten Sinne: unerschrocken, klar, sich selbst verzehrend im Feuer radikaler Nachfolge. Bis zuletzt blieb sie Vorkämpferin für einen gelebten Glauben und Anwältin der Liebe und Gerechtigkeit.
Diese kleine Homage an Hildegard widme ich meiner Freundin Katja, in der meiner Ansicht nach ein Teil von Hildegard weiterlebt!
Das erste was mich an Hildegard fasziniert, war ihre Gabe, die göttliche Bestimmung in allen lebenden Dingen zu sehen. Ihrer Ansicht nach gibt es keinen Bestandteil der Schöpfung, der nicht einen Auftrag im großen Heilsplan Gottes hat. Sie sah ihre Aufgabe darin, diesen Auftrag zu erkennen und die Dinge wieder in diese Bestimmung zu bringen. Ihre größten Heilerfolge resultieren aus dieser Denkweise. Wenn sie Pflanzen betrachtete, dann hatte sie die Gabe, in ihnen die Heilkraft (Grünkraft) zu sehen, die Gott ihnen verliehen hat. Diese Heilkraft hat sie dann eingesetzt. Mit dieser positiven Denkweise war sie ihrer Zeit weit voraus. Die meisten Menschen hatten Angst vor der Schöpfung und dem in ihr lebenden Dämonen. Später wurden Frauen mit Hildegard Gaben aufs Grausamste gefoltert und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Sehr viele davon hier in unserem Landstrich.
Das zweite was Hildegard vollbrachte, war das Evangelium auf mitreisende Art und Weise in Szene zu setzen. Sie komponierte das erste (überlieferte) Musikdrama der Geschichte und führte es mit den Schwestern ihres Konvents auf.Seinen theologischen Niederschlag fand das Grundthema des Spiels in Hildegards zweiten Buch. Der Mensch, so Hidegards Grundanliegen ist frei geschaffen und sein Leben lang in die Entscheidung gestellt, seiner in der Schöpfung grundgelegten Gottesebenbildlichkeit zu entsprchen. "Werde was du bist" könnte nahtlos dem Denken Hildegards entnommen sein.Übrigens hat sie sich in ihrer Zeit mit Theater als Mittel der Verkündigung keine Freunde gemacht. Das letzte, was mir an Hildegard besonders gefällt, war ihre Art und Weise sich in die damalige Weltgeschichte einzumischen. Gott gab ihr die Möglichkeit durch prophetische Visionen in seine Karten zu schauen und Hildegard zögerte nicht, ihre Einsichten den herrschenden Männern ihrer Zeit (z.B. Kaiser Barbarossa) in Briefform vorzulegen. Um auch das Volk zu erreichen wurde Hildegard zur ersten Frau seit der Antike, die sich öffentlich auf Marktplätze stellte und ihre durchaus unbequeme Wahrheit verkündete.
Hildegard war und ist ein Mensch, der uns wachrütteln kann, ein Stachel im Fleisch von Kircheund Welt. Sie war Prophetin im wahrsten Sinne: unerschrocken, klar, sich selbst verzehrend im Feuer radikaler Nachfolge. Bis zuletzt blieb sie Vorkämpferin für einen gelebten Glauben und Anwältin der Liebe und Gerechtigkeit.
Diese kleine Homage an Hildegard widme ich meiner Freundin Katja, in der meiner Ansicht nach ein Teil von Hildegard weiterlebt!
2 Comments:
Cool! Wir liefern mit unserm Jugendzentrum hier in Köln jeden Tag Essen an eine Schule, die "das Hildegard von Bingen Gymnasium" heisst. Da ich aus Hamburg komme, wo alle Schulen nach irgendwelchen Politikern oder Soziologen benannt werden (Karl von Ossewski,...), hab ich mir und diesem Namen echt null Gedanken gemacht. Werde ich gleich Donnertag mal "fallen lassen"... Danke Daggi!
Das ist ja schön. Manchmal kann eine katholische Herkunft wirklich von Nutzen sein ; ) Da freut sich die Hilde bestimmt drüber, wenn sie nicht vergessen wird!
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