Samstag, Dezember 24, 2005

Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter; man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens. Seine Herrschaft ist groß, und der Friede hat kein Ende. Auf dem Thron Davids herrscht er über sein Reich; er festigt und stützt es durch Recht und Gerechtigkeit, jetzt und für alle Zeiten.
Jesaja 9, 5f
Ich wünsch euch allen ein schönes Weihnachtsfest!

Sonntag, Dezember 18, 2005

Feste wollen gefeiert werden!

Ich muss zugeben, dass das letzte Jahr mit dem Umzugsstress und der Umstellung auf hauptsächlich sitzende Tätigkeit meiner Figur nicht besonders zuträglich war. Aber da kenn ich mich ja jetzt schon auch über dreißig Jahre und weiß, dass sich das in der Regel in zwei Jahren wieder eingependelt hat, wenn ich ein bißchen drauf achte. Nun ja, in mir steckt eben keine Elfe... und wenn, dann ganz, ganz tief drinnen.
Neulich war ich mit ein paar Leuten Kaffeetrinken und da ich sehr selten Kuchen esse - weil ich nicht gerne backe - , wollte ich mir einen Apfelkuchen genehmigen. Die Kellnerin (ca Kleidergröße 32) schwebte an unseren Tisch, um die Bestellung aufzunehmen. Als ich den Apfelkuchen bestellte fragte sie mich: "Mit Sahne?". Dieses "Mit Sahne?" hatte einen seltsam strafenden Unterton. Dazu machte sie diese Miene, die ich aus meinen Magersuchtzeiten kenne, wenn ich im Eiscafe auf vor meinem Glas Mineralwasser saß und alle Menschen, die ihre Eisbescher genossen haben, mit diesem "Ich bin besser als ihr alle, weil ich mich im Griff habe"- Blick angesehen habe. Aber ich bitte euch... Apfelkuchen ohne Sahne, das ist wie Würstchen ohne Senf. Deswegen antwortete ich trotzig: "Ja, mit Sahne."
Als sie den Kuchen brachte, wußte ich, dass sie trotz meinem Aufbegehren gewonnen hatte. Ich hatte ein schlechtes Gewissen und der Kuchen war wirklich kein Genuss mehr.
Zu Hause hab ich dann frustriert im Internet rumgesurft und habe bei der Abtei St. Otilien bei den Büchern für die Tischlesung zwei Vorträge zum Gesundheitswahn von Dr. Manfred Lütz gefunden und die haben mich wieder ein bißchen mit mir versöhnt.
Also, falls du jetzt auch gerade vor dem Fest der Feste mit deinen Pfunden zu kämpfen hast, die dir der Stress des letzten Jahres oder das neue Kind beschert hat, dann entspann dich mal, hör dir den Hernn Lütz an und lass dir die Festfreude nicht rauben.
Wir haben allen Grund zu feiern und wenn wir uns mit allen Sinnen am Leben freuen, dann verschwinden die Pfunde doch oft ganz von allein wieder, oder?

Dienstag, Dezember 13, 2005

Segen und Fluch von Plausibilitätsstrukturen

Ich lese gerade das schon etwas ältere Buch "Auf den Spuren der Engel" von dem Soziologen Peter L. Berger. Es ist eine Erkenntnis der Wissenssoziologie, dass du nur so lange deine Vorstellung von Wirklichkeit als verlässlich ansiehst, wie dir dein Umfeld diese Annahmen sichert und stützt. Dein Weltverständnis ist also von der Kontinuität deines Umfelds abhängig. Das nennt man eine "Plausibilitätsstruktur". Wenn diese aus irgendwelchen Gründen (z.B. Umzug) nicht mehr gegeben ist, dann erschüttert das dein gesamtes Weltbild.
Gerade, wenn du zu einer gesellschaftlichen Gruppe gehörst, "deren Weltanschauung sich in charakteristischen Zügen von dem unterscheidet, was in ihrer Gesellschaft sonst als Gewissheit gilt" (kognitive Minderheit, S.25), ist es absolut notwendig, dass diese Gruppe eine starke Gemeinschaft bildet, die eine Stützfunktion für die gemeinsame Weltanschauung innehat.
Unser Glaube fordert uns in vielen Punkten heraus, eine Sicht der Wirklichkeit zu vertreten, die nicht dem gesellschaftlichen Konsens entspricht. In unserer Gesellschaft sind wir eine "kognitive Minderheit". Wir müssen uns deswegen bewusst sein, dass das Umfeld in dem wir uns aufhalten (d.h. die Gemeinde, die Bewegung) und die Menschen mit denen wir im stützenden Austausch über unseren Glauben sind (Geschwister, Lehrer, (christliche) Literatur) für uns notwendig sind, um unseres Glauben in der Welt zu bewahren.
Allerdings können sie uns auch ein Weltbild stabilisieren, das wir nur aufgrund seiner "Plausibilitätsstruktur" für wahr halten. Solche "dogmatischen Systeme" können verhindern, dass wir uns frei und offen mit neuen Gedanken auseinandersetzen. Menschen, die unser Sicht der Wriklichkeit nicht teilen, bedeuten dann eine Gefahr für unser System, weil sie die Weltanschauung in Frage stellen, die wir innerhalb unserer überlebensnotwendigen Enklaven alle teilen. Das ein System eng oder überkommen ist, kann im System keiner sehen, denn es ist ja für jeden plausibel und dadurch, dass es den Glauben stützt und stärkt auch "gut".
Wir leben alle in solchen Systemen und sind auf sie angewiesen. Sicher haben viele bereits erlebt, dass Umzüge oder Gemeindewechsel manchmal ganze Revolutionen in unserer Weltsicht auslösen können. Ich möchte dir aus meiner Erfahrung des letzten Jahres (dem Umzug aus der Großstadt aufs Land) Mut machen, mal über deine "Plausibilitätsstrukturen" nachzudenken. Hab den Mut dich mal wieder mit Menschen auseinanderzusetzen, für die vielleicht das Gegenteil deiner Weltanschauung plausibel ist. Vielleicht kann dir ein Systemcheck helfen, frischen Wind in deine Gehirnwindungen zu bekommen und aus zu engen Denkstrukturen auszubrechen, um Jesus wieder ganz neu kennen zu lernen.

Sonntag, Dezember 04, 2005

Geschenke

Guckt mal, was ich geschenkt bekommen habe... ist das nicht toll?! DANKE Johannes, Jonny, Hotty, Kirsty, Teresa und Petra (Henrik hätte mir das nieeee zu Weihnachten geschenkt!)


PS: Ich hab das Ganze in einer riesigen Holzkiste bekommen, die permanent wie "Mäh" geschrien hat. Zusätzlich war noch ein Gutschein drin für ein echtes, lebendes, fränkisches Schaf. Also Platz genug hätten wir ja, aber werde ich es wirklich hinbekommen ein Tier, dem ich evtl. einen Namen gebe, das mich jeden Tag nett ansieht und vielleicht kommt, wenn ich es rufe, nach einem Jahr zu Lammbraten am Spieß verarbeiten zu lassen? Andererseits, wenn man das nicht kann, sollte man dann nicht sowieso lieber Vegetarier werden?