Freitag, Juli 29, 2005

How To Get The Best Out Of ...


... Your Donkey.

Heute hatten wir Besuch von einem älteren Herrn, der gefragt hat, wofür der Esel eigentlich gut sei. Ob der denn noch irgenetwas könnte. Nein, eigentlich kann der Esel nix. Wenn man ihn versucht zu reiten, dann wird sich schnell herausstellen, wer den größeren Dickschädel hat. Aber dennoch kann der Esel ein ganz persönliches Fitnessgerät sein.
Nachdem ich heute den Stall ausgemistet, ihm einen Sommerhaarschnitt verpasst und das restliche Winterfell ausgekämmt habe, habe ich das Gefühl, ca 5 Liter Flüssigkeit auf dem Weg zwischen Stall und Misthaufen herausgeschwitzt zu haben. Ich glaube auch meine Oberarme haben an Umfang zugelegt.
Also an euch da draußen, die ihr immer noch in langweiligen Fitnessstudios auf Geräten herumhopst: Ein Esel ist eine sehr würdige Konkurrenz.

Jetzt gehts erst mal auf Freakstock und ich freu mich schon, viele von euch dort zu sehen. Bis denn!

Sonntag, Juli 24, 2005

Geburtstagswohnungseinweihungsfeier

Da Henrik und Käthe letzen Donnerstag Geburtsagt hatten und wir endlich eine Einweihungsfeier für unsere Wohnung machen wollten nutzen wir den einzigen sonnigen Tag dieser Woche, um viele Leute einzuladen und eine schöne Scheunenfeier zu machen.




Wenn ihr noch mehr Fotos sehen wollt, dann könnt ihr das hier tun.

Freitag, Juli 22, 2005

Neulich beim Surfen...

Bin heute ein bißchen durchs Netz gestrolcht und hab ne witzige Site gefunden, die einen ganz netten Beitrag zur Volxbibeldiskussion liefert. Aber eigentlich ist sie mehr deswegen interessant, weil sie unseren Blog - und Linkhorizont um ein paar sehr lesenswerte katholische KollegInnen erweitern kann. Übrigens: Bei Teilen der T-Shirt Kollektion war ich ein bißchen an SweetSixteen 2004 erinnert... vielleicht sollten wir auch mal unsere katholischen Seiten (wieder-)entdecken.

Donnerstag, Juli 21, 2005

Was sich auch noch verändert hat...


Meine betagte Katze Alina hat beschlossen, doch noch zum Raubtier zu mutieren. Nachdem sie die letzten 12 Jahre ihres Lebens in einer Stadtwohnung verbracht hat und andere Tiere höchstens durch Fensterscheiben wahrgenommen hat, hat sie gestern ihren ersten erlegten Vogel in unsere Wohnung geschlürt. Ich habe es erst gar nicht bemerkt, aber nachdem sie ständig maunzend zwischen mir und dem Flur hin- und hergerannt ist, hab ich dann doch mal geguckt, was los ist. Alina hatte sich mit erwartungsvollen Blick neben dem Vogel postiert und hoffte sichtlich auf anerkennende Worte. Um noch zu verdeutlichen, dass sie den Vogel auch wirklich selbst zur Strecke gebracht hatte, schob sie ihn demonstrativ mit ihrer Tatze durch den Flur. Na viel Lob hat sie dafür nicht bekommen. Ich hab grummelnd das Vögelchen auf der Kehrschippe nach draußen gebracht und das Blut weggewischt. Es ist mir immer noch ein Rätsel, wie mein zahnloser Wohnungstiger zur Mörderin werden konnte. Das scheint die Dynamik des Landlebens zu sein. Back to Nature!

Mittwoch, Juli 20, 2005

Unbeschreiblich weiblich?!


Meine Freundin Katja hat mir letzte Woche etwas gesagt, das mich sehr berührt hat. Als Mutter eines wunderbaren 9 Monate alten Sohnes ist ihr aufgefallen, dass das Kind eigentlich alles von sich aus lernt. In den letzten Wochen hat er ziemlich schnell hintereinander das Sitzen und Krabbeln entdeckt. Für Katja war es so, als ob in dem Kind eigentlich alles drin ist, was es braucht um im Leben vorwärts zu kommen. Sie musste es ihm nicht umständlich erklären und noch nicht einmal vormachen. Er hat es ganz von alleine herausgefunden. Das einzige was sie als Mutter tun kan, ist ihm eine Umgebung zu bieten, in der er gut lernen kann. Vielleicht ist das wirklich ein typisches Kennzeichen eines weiblichen Leitungsstils. Frauen fällt es womöglich von Natur aus leichter, darauf zu vertrauen, dass sich Dinge entwickeln, wenn man ihnen den Raum dazu bietet.

Sonntag, Juli 17, 2005

Sonntag in der Hängematte...


eine kleine Collage 

Land auf dem Sonntag


Im Scheinensonn
taubt eine Gurr.
Im Schattenhaus
katzt eine Schnurr.

Es hummelt ein Brumm
wie ein Wagenlast.
Sanft schweint ein Grunz
vor der Wirtschaftsgast.

Im Weiherdorf
froscht tief der Tauch.
Oben am Dachhaus
schlotet der Rauch.

Ein Pinkel, der hundet
auf Blumenmohn.
Der Schimpf vatert laut
im Zimmerwohn.

Ein Fahrerssonntag
wagent den Wende.
Das dauert zu lange,
drum gedichtet das Ende.

(Paul Maar)

Mittwoch, Juli 13, 2005

Was sich eigentlich verändert hat...


Wenn ich so unterwegs bin, fragen mich viele, was sich denn jetzt so verändert hat seit ich aus Nürnbergs lautestem Stadtteil Gostenhof nach Brüntorf auf einen Bauernhof gezogen bin. Allerdings ist das Leben hier so grundverschieden vom Leben in Nürnberg ist, dass man es wirklich kaum vergleichen kann. Gerade jetzt, wenn ich hier in meinem Arbeitszimmer sitze, ist von draußen außer dem Singen der Vögel nichts zu hören. Beim Blick aus dem Fenster hoppeln mir Kaninchen und manchmal auch das eine oder andere Reh entgegen. In Nürnberg wachst du nachts davon auf, dass dir jemand vor die Haustür kotzt und tagsüber rangieren neben deinem Haus die Züge vom Güterbahnhof und die Autobahn um die Wette. Ich bin froh, dass wir gesagt haben, wenn wir aufs Land ziehen, dann machen wir keine halben Sachen, dann werden wir nicht einen Kompromiss mit einer Kleinstadt eingehen. Wenn Land dann richtig! Die Ruhe hier tut mir gut. Das Leben in der Stadt ist oft geprägt von künstlich geschaffenen Bedürfnissen, hier besinnt man sich auf das Wesentliche.Vielleicht ist mir gerade deswegen das klösterliche Leben so nah gekommen. Sehr viele Klosterregeln sprechen davon, überflüssigen Ballast los zu werden, ein Leben in Einfachheit zu führen. Hier erwacht eine neue Sehnsucht danach, genau das zu entdecken und zu leben.

Samstag, Juli 09, 2005

Neue Wege auf alten Pfaden

Wir hatten einen sehr inspirierenden und erholsamen Dänemarkurlaub. Ich konnte die Insel in vollen Zügen genießen, bin mit Henrik oder alleine stundenlang durch Dünen, Wälder und an Stränden entlanggewandert. Mir gibt es sehr viel, einfach draußen zu sein und die Natur auf mich wirken zu lassen. Hab nebenher begonnen eine Einführung in kontemplative Exerzitien zu lesen und daher auch versucht, die Natur nicht zu beobachten, sondern einfach nur wahrzunehmen und Gott dadurch zu mir sprechen zu lassen.
Es tut mir gerade sehr gut, neue Wege für meine Spiritualität zu entdecken. Gerade nach vielen Jahren als Gemeindeleiterin, in denen ich durch den Gemeindestil doch sehr festgelegt war, kommen mir die Möglichkeiten unendlich vor. Allerdings hinterlässt das Ausscheiden aus so einem Dienst auch ein nicht zu unterschätzendes Vakuum. Ich hätte ja nie gedacht, dass es so viel Halt im persönlichen Glaubensleben gibt "Berufschrist" zu sein. Aber es ist wirklich so. Du bist ja praktisch "gezwungen" zu beten. Zwar nicht unbedingt für dich allein, aber doch in irgendwelchen Gruppen bzw für andere. Nachdem das weggefallen ist, muss ich mir viel stärker meinen eigenen Rhythmus und auch meine eigene Form suchen, als das vorher der Fall war. Auch für unsere Hofgemeinschaft sind wir auf der Suche nach einer guten Form für unser gemeinsames Leben. Ich bin schon sehr gespannt, wie sich das entwickelt. Im Augenblickbin ich auch da kräftig am Literatur wälzen. Sehr herausfordernd finde ich die Lektüre alter Klosterregeln. Die Weisheit und Weitsicht dieser Menschen, die es immer wieder geschafft haben, das Evangelium im täglichen Miteinander lebbar zu machen, begeistert mich. Früher habe ich gedacht eine Regel besteht in der Auflistung der täglichen Gebetszeiten und der Festlegung der Klosterhierarchie. Jetzt weiß ich, dass es schlicht darum geht, das Evangelium ins tägliche Leben und zwar in alle Bereiche zu bringen. In unserer veranstaltungsorientierten Kirchen- und Gemeindekultur steht das oft so im Hintergrund, aber die Klosterregeln bringen es neu zum Leuchten. Für mich ist es auch genau das, um was es Jesus ging. Ein Leben das ein Gottesdienst ist, 27 Stunden 7 Tage die Woche. Wenn du mal was wirklich radikales lesen willst, kann ich dir das nur empfehlen.