Donnerstag, Juni 29, 2006

Der Sucher - Entfremdung

Der Sucher fängt an über Dinge zu reden, die auf den üblichen Tagesordnungen nicht vorgesehen sind. Seine Gedanken lösen Skepsis, Angst und Abwehrreaktionen aus, selbst unter Freunden. Sie haben Angst, das er sich "verläuft", "verrennt". Es kann zu Grenzen des gegenseitigen Verstehens kommen.
Durch den Aufbruch solcher Sucher bleibt das Leben, bleiben die privaten, kirchlichen und öffentlichen Verhältnisse davor bewahrt, unhinterfragbar zu werden und in der Erstarrung zu enden.

Dienstag, Juni 27, 2006

Der Sucher - Rückzug und Einsamkeit

Die Lebensphase des Suchens ist manchmal mit einem gewissen Rückzug verbunden. Das innere Umherstreifen lässt des Suchenden "ohne festen Wohnsitz". Aber gerade im Suchen erfährt er die Nähe Gottes neu.

"In Wahrheit geht es in der Phase des Suchens und des Rückzugs (...) vielleicht um die fruchtbarste, revolutionärste und wirkungsvollste Phase des Lebens überhaupt, weil hier nämlich nicht ein pubertierender Jugendlicher "ausschert", sondern ein erwachsener Mensch mit Bildung und Ausbildung, Lebenserfahrung und "Standfestigkeit", Überzeugung und Verantwortungsgefühl."

"Wer aufbricht, um zum Sucher zu werden, kann vorübergehend in Einsamkeit geraten, zugleich gewinnt er jedoch Zugang zu neuen schöpferischen Perspektiven und Möglichkeiten. Denn er hört neue Worte Gottes, sieht größere Horizonte und gewinnt Kraft Alternativen zu ersinnen und zu beginnen."
Vorländer a.a.O.

Sonntag, Juni 25, 2006

Auf der Suche

Seit WillowFreaks machen Käthe und ich uns Gedanken über Lebensphasen und das Älter werden. Ich genieße meine derzeitige Phase, auch wenn sie wahrscheinlich für meine Umwelt nicht immer angenehm ist. Beim sonntäglichen Im-Garten-Sitzen-und Lesen, ist mir heute ein nettes Zitat über den Weg gelaufen, dass die Phase ganz gut beschreibt.

"Wer aber zum "Sucher" wird, spürt, dass alles, was er mit zwanzig oder dreißig gedacht, geglaubt und zu wissen gemeint hat, nicht mehr richtig passt - wie Kleidungsstücke, die zu eng werden.
Die Anworten, von vor zehn Jahren befriedigen nicht mehr, und feste Überzeugungen geraten auf einmal ins Wanken. Es beginnt eine Zeit, wo man viel radikaler zu fragen beginnt als in seinen aufmüpfigsten Jugendjahren - und wo einem alles genormte, vorgefertigte und stadartisierte Denken zutiefst suspekt wird. Es ist ein Stadium, wo man auf einmal viel mehr Fragen hat als Antworten - und das bewusst aushält! Ja, es kann eine Befriedigung sein, noch einmal neu zu denken und fragen zu lernen, weil man spürt, dass man mit seinen Fragen näher an Gott und am Leben dran sein kann als mit den Antworten, die man zu haben glaubte!"

Wolfgang Vorlänger in Der Heilige Geist und die Kunst zu leben

Montag, Juni 12, 2006

Erdbeerzeit im trauten Heim

Nachdem ich einen Monat mehr oder weniger nur meinen Koffer ein und ausgepackt habe, bin ich jetzt wieder in Brüntorf. Eigentlich komme ich genau richtig, denn seit ein paar Tagen gibt es endlich wieder frische Erdbeeren.
Heute habe ich den ersten Spankorb nach Haus gebracht und ich glaube nicht, dass auch nur eine einzige Beere den morgigen Tag sehen wird.
Da wird sogar die Katze in Versuchung geführt bei so viel prallen roten Sommergenüssen.